Frage:
Ist Karma wissenschaftlich erklärbar?
Conquistador
2007-04-25 15:09:12 UTC
Ich stellte dieses Thema bereits in Religion ein und beendete es irrtümlich, ich denke, es bietet eine Menge an Stoff, den ich gerne zur Klärung stellen würde.
Auf ein neues:
Abgesehen von theologischen Ansichten, gilt es zu klären, inwieweit Karma tatsächlich existent ist bzw. was die Basis des Begriffes darstellt.
Ist Karma verifizierbar?
Neun antworten:
tinkerbell
2007-04-25 17:39:24 UTC
genauso erklaerbar wie Gott. Ich denke irgendwann werden solche sachen nachweisbar sein aber eben noch nicht jetzt.

"fuer den, der glaubt ist kein beweis noetig, fuer den, der zweifelt ist jeder beiweis unmoeglich"
ornella
2007-04-26 21:01:01 UTC
Da eigentlich alles auf Kausalität zurückzuführen ist, beinhaltet die Idee des Karma eine gewisse Logik, was allerdings den Glauben an die Reinkarnation voraussetzt.
nimrod
2007-04-26 01:48:14 UTC
sobald die wissenschaft licht und materie erschöpfend erklären kann, wird auch karma wissenschaftlich erkärbar sein. - mußt dich vielleicht noch ein weilchen gedulden. -
2007-04-26 00:12:06 UTC
Eine sehr spannende Frage... mal schauen ob ich mit einer Antwort vielleicht einen Denkanstoss geben kann in welche Richtung es sinnvoll wäre, weiter zu suchen...



Die erste Antwort (oben) hat den Begriff schon weiter gründlich erklärt, das erscheint mir wichtig um dieser guten Frage gerecht zu werden:



denn es geht um Wirkungen von Körper, Rede und Geist die in jeden Moment in jede Situation einfliessen und damit die nächste Situation vorbereiten.



Doch wie dieser Körper, das Reden und das Denken geprägt ist (welche Grundtendenz, welch Nuancen, welchen Freiraum, welche Motivation etc) wurde von vorherigen Handlungen, Gesprochenem, Gedachten geprägt.



Bis dahin ist es ein streng logischer Begriff, das nähmlich das Gegenwärtige das Zukünftige prägt bzw. beeinflusst und das Zukünftige nicht beliebig ist.





Für den Aspekt des Karmas bzgl. der Wiedergeburt hilft vielleicht ein physikalischer Gedankengang, nähmlich ein Gesetz der Energie: das nähmlich Energie grundsätzlich nicht verschwinden kann, sondern nur in andere Formen umgewandelt werden kann.
Lucius T Fowler
2007-04-25 22:42:49 UTC
Da ich einige Monate in Indien war, fällt mir dazu nur eine dort gängige Redewendung ein:

aaja karma hay.

Das heißt so viel wie: Dumm gelaufen; kann man nichts machen; Pech gehabt; so ist das Leben eben; der Herrgott wird's schon richten; und immer wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt der "Linien"bus von Kadamba Travel doch noch daher. Voll besetzt natürlich.



Schon mal bekifft mit einem wahnsinnigen Busfahrer am Steuer über indische Berge gehoppelt, auf dem Busdach sitzend? Es ist verifizierbar, dass ich ein verdammt gutes Karma haben muss; sonst wäre ich da nämlich runtergefallen. Das waren die höllischsten 35 Kilometer meines Lebens.



Aber ich würde mein gesamtes Leben gegen genau diese 35 Kilometer eintauschen.
2007-04-26 07:55:09 UTC
Verifizieren ist für Existenzfragen eigentlich überhaupt kein korrekter Begriff. Das ist nur Theorie, geht nur in Mathe. Falsifizieren können wir.



Unter Karma verstehe ich die Gegenüberstellung der guten und bösen Taten im Hinduismus. So zu sagen eine Bilanz.



Was willst du denn da beweisen? Hinduismus ist eine Religion. Wenn das beweisbar wäre (auch wenn nur falsifizierbar), wäre das nicht nur Eine Religion, sondern Die Religion, die tatsächlich die endgültige Wahrheit predigt. Ob es so ist, ist auch eher eine Glaubensfrage. (Abgesehen davon, dass Hinduismus sich mit seinen Lehren selbst verurteilt, keine endgültige Wahrheit zu kennen).



Meinem Glauben nach, ist Karma Selbstgerechtigkeit, erdacht vom Menschen, der an Selbstvergötterung erkrankt ist. Der Mensch will seine Gerechtigkeit selbst schaffen. Schafft er nie, hat sich oft genug bewiesen (falsifiziert!).



Die Wahrheiten der Bibel sind dem gegenüber logisch verständlich und falsifizierbar.
brina
2007-04-25 22:18:09 UTC
* Karma



Pāli: kamma, wörtl. ‘Wirken, Tat',



bezeichnet, genau genommen, den die Wiedergeburt erzeugenden oder Charakter und Geschick der Wesen beeinflussenden heilsamen oder unheilsamen Willen (kusala- oder akusala-cetanā) sowie die damit verbundenen Geistesfaktoren. Dieser karmische Wille (kamma-cetanā) äußert sich in körperlichen Taten (kāya-kamma), in Worten (vacī-kamma) oder bloß in Gedanken (mano-kamma).



Karma bedeutet also keineswegs das Ergebnis des Wirkens, oder gar das Schicksal von Menschen oder ganzen Völkern, wie unter dem Einflusse der Theosophie die beinahe allgemeine Auffassung im Westen ist.
2007-04-25 22:24:08 UTC
Hallo



Das ist etwa so, als würdest du fragen ob es einen wissenschaftlichen Beweis für Gott gibt. Ich interpretiere Karma als eine Art Glauben. Für jemanden der dran glaubt brauch es keine wissenschaftliche Untersuchung. Es ist ein durchaus guter Glaube. Denn der Gedanke, das du für die Taten die du in diesem Leben tätigst die Konsequenzen in einem späteren Leben erfahren wirst macht dich sicherlich nicht zu einem rücksichtslosen Mensch...



Dass jede Tat zurückkommt in diesem Leben ist zwar nicht wissenschaftlich erwiesen, jedoch kann dir ein Jeder etwas davon erzählen...



MfG
2007-04-25 22:18:37 UTC
Wenn man Wissenschaftlichkeit positivistisch definiert, kann es sowieso nicht um das verifizieren sondern nur um das falsifizieren gehen.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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